Die erste Untersuchung
Der Gedanke an die erste Untersuchung bei der Frauenärztin kann schon mal Bauchschmerzen bereiten! Doch keine Sorge – Damit du dich besser vorbereitet fühlst und auch ganz genau weißt, was dich erwartet, haben wir die wichtigsten Facts und tolle Tipps für dich zusammengestellt!
Das ist kein Problem – ganz im Gegenteil! Die meisten Mädchen gehen vor ihrem ersten Mal zur Frauenärztin. Dabei kannst du dich rechtzeitig zu den Themen Verhütung, Impfungen und Intimhygiene beraten lassen! Außerdem machen sich viele Mädchen Gedanken um die Veränderungen ihres Körpers und möchten sich gerne rückversichern, dass alles ok ist.
Nicht unbedingt. Du kannst ab etwa 14 Jahren deine Frauenärztin allein aufsuchen. Wenn sich im Gespräch herausstellt, dass deine Eltern informiert werden sollten, bespricht deine Fraurenärztin das zunächst mit dir, denn die ärztliche Schweigepflicht gilt natürlich auch für deine Probleme! Wenn du ein Elternteil mitnehmen möchtest, kannst du das aber gerne jederzeit tun.
Ein bestimmtes Alter für deinen ersten Besuch gibt es nicht. Meistens ergibt sich im Laufe der Pubertät bereits ein konkreter Anlass, weswegen du ein Gespräch mit deiner Frauenärztin suchen solltest. Anders als viele glauben ist aber zum Beispiel der Beginn der Periode noch kein Grund zum Arzt zu gehen – schließlich bist Du dadurch ja nicht krank. Du kannst auch einfach wegen eines Infogesprächs zu einer Frauenärztin gehen.
Was passiert da eigentlich?
Eines vorweg: Es tut nicht weh – auch wenn es manchmal vielleicht ein klein wenig unangenehm werden kann. Erfahre Schritt für Schritt, was bei der Untersuchung auf dich zukommt!


Hüllen fallen lassen
Keine Panik: Du bist nie völlig nackt! Wenn deine Brüste abgetastet werden, kannst du Hose oder Rock anlassen. Für die Untersuchung deines Unterleibs kannst du dein Oberteil wieder anziehen und machst dich untenrum frei. Dafür gibt es extra blickgeschützte Umkleidemöglichkeiten.


Tastuntersuchung
Auf dem Untersuchungsstuhl wird dein Unterbauch abgetastet, um den Zustand deiner Gebärmutter und Eierstöcke zu beurteilen. Wenn du noch Jungfrau bist, erfolgt die Untersuchung nur über den Bauch. Andernfalls führt deine Frauenärztin vorsichtig einen oder zwei Finger in die Scheide ein, um sie auch von innen abzutasten. Das geschieht sehr behutsam und tut nicht weh.


Das Spekulum
Wenn du bereits Sex hattest, wird deine Scheide auch von innen untersucht. Dafür wird das sogenannte Spekulum, ein kleines und schmales Instrument, vorsichtig eingeführt. Deine Ärztin schaut sich deinen Muttermund sowie die Scheidenwände an und nimmt manchmal mit einem Wattestäbchen einen Abstrich, der dann weiter untersucht wird.
Das war's dann auch schon! Halb so schlimm, oder?
Verhütungsmittel
Man unterscheidet zwischen „hormonellen“ und „mechanischen“ Verhütungsmitteln. Hormonelle Verhütungsmittel können den Eisprung oder das Einnisten der Eizelle in der Gebärmutter verhindern und den Gebärmuttereingang für Spermien undurchlässig machen. Unter mechanischen Verhütungsmitteln versteht man eine Barriere, die Spermien am Eindringen in die Gebärmutter hindert. Hier erfährst Du, wie die gängigsten Verhütungsmittel wirken und wie sicher sie sind.
Damit du die Sicherheit eines Verhütungsmittels beurteilen kannst, wird der sogenannte „Pearl-Index“ angegeben. Je kleiner er ausfällt, desto sicherer ist das Verhütungsmittel. Dieser Wert kann ein guter Anhaltspunkt für deine Verhütungswahl sein. Beachte allerdings, dass mögliche Anwendungsfehler, wie zum Beispiel das Vergessen der Pille, dabei nicht berücksichtigt werden.
Beispiel gefällig?
Beispiel
Wenn 100 Frauen ...

ein Jahr lang das gleiche Verhütungsmittel verwenden und drei von ihnen schwanger werden, beträgt der Pearl-Index 3.
Wenn unter gleichen Bedingungen drei von 1000 Frauen schwanger werden, liegt der Wert bei 0,3.
Als sehr sicher gelten übrigens alle Verhütungsmittel, die einen Pearl-Index unter 1 haben.
Die Spirale
Es gibt zwei Arten von Spiralen: die Kupferspirale und die Hormonspirale.
Die Hormonspirale setzt das Hormon Levonorgestrel frei. Ähnlich
wie bei der Pille wird dadurch das Eindringen der Spermien
verhindert und der Aufbau der
Gebärmutterschleimhaut
gehemmt, sodass es nicht zur Einnistung kommt. Der Eisprung findet
trotzdem statt.
Die Kupferspirale zählt zu den mechanischen Verhütungsmitteln.
Das Kupfer hemmt die Beweglichkeit der Spermien und verhindert
dadurch die Befruchtung der Eizelle.
Beide Spiralen müssen von einer Frauenärztin in die Gebärmutter
eingesetzt werden und bieten
dir eine kontinuierlich sichere Verhütung für 3-5
Jahre.
Aber auch hier gilt: Die Spirale schützt dich nicht vor sexuell
übertragbaren Infektionen,
daher nutze auch hier zusätzlich ein Kondom.

Der Vaginalring
Auch der Vaginalring ist ein hormonelles Verhütungsmittel. Den Ring kannst du zusammendrücken und wie einen Tampon in die Scheide einführen. Dort bleibt er für 21 Tage und setzt kontinuierlich Hormone frei, die ähnlich wie bei der Pille oder Hormonspirale funktionieren. Danach wird er für sieben Tage entfernt, damit Du deine Blutung bekommst. Nach dieser Pause setzt du einen neuen Vaginalring ein.
Beachte auch hier, dass dich der Verhütungsring nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen schützt und du zusätzlich ein Kondom verwenden solltest.

Die Pille
Als hormonelles Verhütungsmittel enthält die Pille meist eine Kombination der Hormone Östrogen und Gestagen, allerdings gibt es auch östrogenfreie Pillen. Durch die Hormone wird der Eisprung gehemmt, das Eindringen der Spermien in die Gebärmutter verhindert und die Gebärmutterschleimhaut baut sich weniger auf.
Die Pille bietet dir einen sehr zuverlässigen Schutz, allerdings
muss
sie auch gewissenhaft eingenommen werden. Hierfür gibt es viele
hilfreiche Apps, die dich an die tägliche Einnahme
erinnern.
Wenn du
mit
der Pille verhütest, denk bitte daran, dass sie dich nicht vor
sexuell
übertragbaren Infektionen schützt. Benutzt zusätzlich
ein Kondom
–
dieses
schützt euch beide!

Das Kondom
Kondome zählen zu den mechanischen Verhütungsmitteln. Sie bestehen aus hauchdünnem Latex oder Kautschuk und werden vor dem Sex über den steifen Penis gezogen.
Kondome sind wirklich praktisch, da du sie fast überall und
obendrein
rezeptfrei
bekommst. Zudem schützen sie dich vor sexuell übertragbaren
Infektionen, weshalb sie immer zu einer sicheren Verhütung dazu
gehören.
Entscheidend für
die
Wirksamkeit ist natürlich die richtige Anwendung: Überprüfe
unbedingt
das
Haltbarkeitsdatum, die Größe und den Sitz des
Kondoms!
Am Anfang
wird es
sicher
etwas Übung erfordern – aber keine Sorge, dein Freund
wird
bestimmt
nicht
abgeneigt
sein, wenn Du ihn bei dieser Aufgabe unterstützt! Die sicherste
Verhütungsmethode ist übrigens eine Kombination aus
hormoneller Verhütung und Kondom: So endet auch ein kleiner
Anwendungsfehler nicht direkt in einer Verhütungspanne.
Aufgepasst: Kondome, die im Portemonnaie oder der Hosentasche aufbewahrt werden, können durch Geldstücke, Schlüssel oder andere Dinge beschädigt werden! Lasst sie lieber in der Originalverpackung und verstaut sie griffbereit.

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